Material
Das ist quasi mein Erstlingsversuch mit einer Menge Potential zur Verbesserung, aber hier trotzdem mal eine erste Anleitung zum Verzinnen.
Mein Setup sind CSD-Scheibe, Silikonentferner, nasser Lappen, Verzinnungspaste, Lötlampe, Holzspatel, Leinöl, Karosseriefeile und natürlich Stangenzinn.
Oberfläche
Das Blech muss blank und sauber sein, wie ist egal. Ich bevorzuge eine CSD-Scheibe, da sie den Lack und Dreck schnell abnimmt ohne das Blech anzugreifen. Gehen tun natürlich auch Drahtbürsten für Flex und Bohrmaschine. (Das Bild zeigt den Zustand vor dem finalen Säubern)
Entfetten
Die Öberfläche muss sauber und fettfrei sein. Ich nehme dazu Silikonentferner.
Verzinnungspaste streichen
Um eine sicher Verbindung zwischen Blech und Stangenzinn herzustellen muss mit Hilfe von Verzinnungspaste vorverzinnt werden. Dazu das Blech satt und gleichmässig einstreichen.
Vorverzinnen
Nun mit der Lötlampe das Blech nicht zu schnell aber gleichmässig erhitzen. Sollten so ca. 180-250°C sein und eine nicht zu große Fläche, so im einstelligen Zentimeterbereich. Solange erhitzen bis das Zinn in der grauen Paste anfängt silbrig zu glänzen. Sollte es noch Lücken geben kann man mit einem feuchten Lappen die heiße Paste noch verteilen. Verbleiben trotzdem noch Lücken muss noch mal Paste drauf und erhitzt werden.
Verzinnungspastereste abwischen
Da Verzinnungspaste meistens Säure enthält müssen die Reste nach dem Vorverzinnen gründlich mit einem feuchten Lappen abgerieben werden, so 2-3 mal. Am besten das Ganze noch trocken reiben.
Stangenzinn aufbringen
Mit der Lötlampe das Blech erhitzen (180-250°C) und das Stangenzinn an den Rand der Flamme halten aber nur vorwärmen, noch nicht schmelzen. Sobald die Zinnstange anfängt zu rutschen und zu kleben ist die richtige Temperatur erreicht. Dann das Stangenzinn schmelzen bis es wachsweich ist und in Drehbewegungen Batzen aufs Blech bringen. Wichtig ist, dass die Temperatur von Blech und Zinnbatzen stimmen, damit es richtig verlötet. Hier kommt auch die Sache mit der Übung und Erfahrung ins Spiel, an der ich noch einiges arbeiten musste:-) Mittlerweile können wir das nun schon ganz gut wie man auf einigen Blogs auch sehen kann. Übung macht halt doch den Meister.
Stangenzinn glätten
Ein mit Leinöl (Hitzeschutz) bestrichener Holzspatel dient zum Verteilen. Ein normaler Spachtel geht auch, führt aber schneller die Hitze ab.
Dazu die Zinnbatzen mit der Lötlampe erhitzen und mit dem Holzspatel glattstreichen bis die gewünschte Struktur erreicht ist.
Grobschliff
Mit der Karosseriefeile wird das Zinn grob glatt geschliffen. Falls man schleifen will sollte man sich entsprechend vor dem Schleifstaub schützen, da das Zinn auch Blei enthält und somit gesundheitsschädlich ist. Das Feintuning muss dann „noch“ der Spachtel richten.
Ergebnis
Hier kann man nun sehen wie es nach dem Entlacken des kompletten Bodenbleches aussieht. Bin für den Anfang ganz zufrieden und mit mehr Übung wird es auch noch besser werden.